Best of… 2009 – Ein Jahresrückblick.


Wow. Ein Jahrzehnt geht zu Ende. Ein Jahrzehnt im neuen Jahrtausend, die schöne neue Welt, die Zukunft. Und woom – plötzlich sind schon 10 Jahre dieser Zukunft Geschichte. Ein zeitliches Paradoxon entsteht, wo bleibt das Jetzt? Zehn Jahre und gerade zum Schluss hat man die Welt nochmal so richtig auf die Probe gestellt. Was musste die Menschheit 2009, im Finale dieses Jahrzehnts, nicht alles überstehen? Die größte Weltwirtschaftskrise seit der… naja, letzten bisher größten Weltwirtschaftskrise. Die Schweinegrippe, eine weltweite Epidemie. Der Tod der wichtigsten Figur moderner Popkultur, das Ableben Michael Jacksons. Und nicht zuletzt die schwere Probe für uns Fans von World Wrestling Entertainment: Monday Night RAW, 52 Montage lang.

Schauen wir mal zehn Jahre zurück. Ich meine, das aktuelle RAW, das Finale dieses Jahres, dieses besagten Jahrzehnts wartete mit Schauerlichkeiten auf, na klar. Das wurde ja zu einer Art Gimmick der Montagsshow. Doch wie beschloss man das vorangehende Jahrzehnt, gar Jahrhundert und Jahrtausend? Okay, man zeigte uns eine knappe halbe Stunde Wrestling, gefühlt also das Dreifache der aktuellen Shows. Für diejenigen, die sich beschweren, wie ein Chris Jericho heute dargestellt wird: Damals verlor er gegen Al Snow, in 90 Sekunden. Für diejenigen, die am Frauenwrestling etwas auszusetzen haben: Damals squashte eine Frau einen Midcarder in bester Vance Archer-Manier. Naja, und für diejenigen, denen die Darstellung von Megastars wie Shawn Michaels und Triple H speziell im Zusammenhang mit einem kleinen grünen Kobold zu lächerlich vorkommt, dem sei gesagt, dass damals im längsten Match des Abends Mick Foley und The Rock in einem, Vorsicht, jetzt kommt’s… „Pink Slip in a Pole“-Match gegeneinander antraten. So verabschiedete man uns in die schöne neue Welt, in’s neue Jahrtausend. Und da sind wir nun. In der Welt kurz vor dem Wiederaufflackern der Monday Night Wars. In der Machprobe zwischen Hulk Hogan und Vince McMahon, bei dem die Drawing-Power einer alternden nWo-Urbesetzung in den direkten Infight mit dem wohl unerwartetsten Comeback in der WWE-Geschichte gestellt wird. Heute, Ende 2009, am Ende eines so prägenden Wrestlingjahrzehnts, sind die World Titles in den Händen von Männern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ja, und wir stehen unmittelbar vor dem Comeback des Hitman, Bret Hart. Heute geht es nicht um pinke Slips auf einer Stange, heute geht es um das pinke Blut einer Legende. Mal ehrlich, geht es uns damit heute schlechter als Ende 2009?


It’s a RAW Life…

Es ist ein hartes Leben. Besonders als Fan eines Produktes, welches… Naja, wie soll ich sagen. Stell Dir vor, Du stehst auf, keine Ahnung, Tiramisu. Du liebst es. Bei deinem Lieblingsitaliener gibt es das beste Tiramisu der ganzen Welt – aber dummerweise halt nur als Dessert. Um davon satt zu werden, brauchtest Du eigentlich mindestens drei bis fünf – aber da spielt weder der Magen mit, noch der Koch. Ein Tiramisu pro Gast, das ist die Regel, sonst reicht es nicht und schließlich will ja jeder eines haben. Man merkt schon, auch im Restaurant, dass das Dessert den Hauptgang so langsam als wichtigstes Gericht abgelöst hat. Satt macht aber nun mal der Hauptgang. Doch der schmeckt nach einem Sack gratinierter Fußnägel. Also: Entweder nur das essen was schmeckt, aber mit leerem Magen nach Hause gehen – oder das komplette Menü verputzen und Scheiße im Magen haben. Das ist das Leben des gemeinen WWE-Fans, kurz anekdotisch umschrieben in der Metapher von „Gino’s Taverna“. Smackdown wurde im Laufe des Jahres zu einem wahren Juwel auf der Dessertkarte. Denn man wagte etwas, man probierte Neues aus. Man improvisierte und kreierte eine Show, die unterhaltsamer selten war. RAW hingegen war entweder vollkommen überwürzt, und wenn dann mit so viel Zucker, dass einem das süße Lächeln wie peinliche Albernheit im Halse stecken blieb – oder vollkommen ohne Würze, aufgewärmt aus der Vorwoche, dem Vormonat oder gar einem vorherigen Leben. Grob gesprochen gab es am Montagabend eigentlich nur drei Saisonkarten. Es begann mit der Road to WrestleMania. Langsam baute sich ein Randy Orton auf, um sich herum seine Schergen und ein wirklich gutes Stable. Shawn Michaels verlor bei der Finanzkrise all sein Geld und jobbte fortan für JBL – bis er sich nach dem Befreiungsschlag endlich etwas Größerem widmen konnte. Es folgte die lange laaange Ära Orton, in der die Shows davon lebten, dass Orton wie eine Pappfigur immer ein und dieselbe Show abspulte und man die Cards und Geschehnisse des vermeidlichen WWE-Flaggschiffs in so kleinen Nuancen variierte, dass man oft mehrere Minuten brauchte um festzustellen, ob man sich in einer neuen Ausgabe von RAW befindet oder in einer Wiederholung. Cena, Orton, Triple H. Blah Blah Blah. Dann kam Batista! …und wieder weg. Dann kamen die vielversprechenden ECW Drafts – Mark Henry mit tollem Start gegen Orton, ebenso Jack Swagger. Der vorherige Draft brachte mit MVP einen weiteren Wachablöser. Cena, Orton, Triple H. Letzteren nahm man dann vorerst heraus, indem man ihn mit Shawn Michaels reunieren ließ und ins Tag Team Getümmel warf. Damit und natürlich mit dem Abschluss der Cena-Orton-Dauerschleife begann dann Phase Nummer 3 – der „ein bisschen Neuanfang“-Phase. Man begann plötzlich, junge Talente als Nachwuchs für den Main Event zu pushen. Kofi Kingston erhielt sagenhaftes Profil, The Miz ungeahnte Aufmerksamkeit und Sheamus gar direkt den WWE Title. Und doch blieben die armen Jungs wie Carlito, Evan Bourne, Jack Swagger, MVP und Chavo Guerrero Jr. weiterhin die Pudel.


…in a blue blue World.

Und genau da sind wir an dem Punkt, der beschreibt, warum WWE 2009 blau war. Und das obwohl Scott Hall nicht einen Auftritt hatte. T’schuldigung. Naja, egal, was ich sagen will: Smackdown gab ab spätestens der zweiten Jahreshälfte den Ton maßgeblich an. Noch vor dem Draft hatte man mit The Undertaker, Edge und Triple H zwar drei der größten Draws in seiner Show, doch besonders der Aufbau der brandübergreifenden Fehden fand bis auf wenige Ausnahmen hauptsächlich am Montagabend statt. Triple H wechselte beim Draft wieder in die alte Heimat und Edge verletzte sich im Laufe des Jahres böse. Gepaart mit der Auszeit des Undertakers nach WrestleMania waren das keine guten Vorzeichen für die Freitagsshow. Was tat man also? Genau, man ließ den Strauß einen gottverdammten Strauß sein, nahm den Kopf aus dem Sand und kreierte neue Stars. Die Zukunft hieß Jeff Hardy, die Zukunft hieß CM Punk und so kam es, dass niemand nach den großen Namen schrie. Man hatte Punk, Hardy, Jericho, Mysterio, Morrison – und die lieferten eine Show ab, wie es die Herren Helmsley, Deadman und Copeland kaum zu in der Lage waren. Der kleine Mann löste die großen Namen ab und so waren es eben Punk und Hardy, die den Summerslam headlineten und eben nicht John Cena, Shawn Michaels oder Randy Orton. Und der Witz an der ganzen Sache: Es hat funktioniert. Und zwar so lange, ja, was war denn eigentlich der Punkt, an dem es wieder bergab ging, der Zenit überschritten war? Ohne gehässig klingen zu wollen, aber das waren die Comebacks vom Totengräber und Batista – die Rückkehr der Stars. Erst sie schafften es, das innovative Land wieder zu verwässern. Speziell durch den Heelturn von Batista gelang es allerdings, diese Verwässerung so schmerzfrei wie nur irgend möglich über die Bühne zu bringen.


Gimmick 2.0.

Wie oft bekamen die Booker von uns Möchtegerns doch einen verbalen Arschtritt verpasst? Dieses Jahr waren wir echt nicht zaghaft mit den Jungs, und verdammt ja, wer Mist baut, der muss halt auch mal eine Wurst auf den Hut gemacht bekommen. Und doch gab es eine Disziplin, die man 2009 ziemlich drauf hatte – eine wichtige Disziplin, die man so lange Zeit im Giftschrank deponierte: Die Disziplin des Gimmick Improvements. Stars einen Neustart gewähren, ohne es wie einen Neustart aussehen zu lassen. Also eben kein „Vergesst Viscera, lang lebe Big Daddy V“, oder gar die Kreation von Kerwin Whites oder Reverend D-Von‘s. Nein, man nahm seine Charaktere und gab ihnen ein stilles Update, was sie nicht umkleidete und zu etwas vollständig Neuem machte, sondern bloß an ein paar Stellschrauben um neue Facetten erweiterte und, naja, sowas wie neue Features einbaute. Die prominentesten und zweifelsohne auch gelungensten Beispiele wurden bereits genannt. CM Punk bleibt unter ihnen in meinen Augen die unangefochtene Nummer 1. Welch Überraschung es doch war, dass man ihn ein zweites Mal den Koffer gewinnen ließ. Dann die ständigen durch Umaga vereitelten Versuche, diesen Einzulösen und schließlich der geschickte Schachzug, ihn Heel zu turnen, indem er durch das endgültige Einlösen des Vertrages nicht nur Gegner Jeff Hardy sondern auch den Tausenden seiner Fans einen großartigen Moment zerstörte. Mann, das war Timing. Punk blieb Straight Edge, halt nur als Heel und avancierte so innerhalb kürzester Zeit zum Top Draw.

Die Strategie bei Kofi Kingston war eine andere: Man gab ihm Aggressivität, ohne ihn aber zu turnen. Mein lieber Herr Gesangsverein, das hat funktioniert. Jeff Hardy war da mehr ein Selbstgänger, den man durch die Gewährung des von den Fans geforderten Erfolges auf die nächste Stufe hievte. Big Show brachte man durch das Team mit Chris Jericho wieder ins Spiel und in World Title Regionen, Rey Mysterio erhielt neuerlichen Zuspruch selbst durch Smartmarks und damit festgefahrene Mysterio-Hasser – allein durch seine Fehde mit dem Ayatollah of Rock’n’Rollah. Drew McIntyre, so unscheinbar bei seinem ersten Run, ist heute glaubwürdiger Heel, Messias und Intercontinental Champion, ja und selbst Paul Burchill schafft es Ende 2009 auf die Liste der Fehden des Jahres.


[Ein Wortspiel mit „Extreme“].

Natürlich war der gute Paul auch dieses Jahr noch weit davon entfernt, in Belang zu baden – aber er hatte TV Time, er fuhr Siege ein und er war Teil einer Storyline, die in seiner Brand-Heimat Beachtung und Zustimmung fand – womit wir beim nächsten Kapitel wären, dem Kapitel, dass ich bisher bewusst unangesprochen ließ, um ihm eben dieses eigene Kapitel widmen zu können. Extreme Championship Wrestling. Die Heimat. Dort, wo man sich geborgen fühlt. Oh Mann, was hat der kleine unscheinbare Brand für eine sagenhafte Entwicklung durchgemacht. Es begann mit dem Aufstieg von Jack Swagger, einem Neuling, den man ohne Umwege in den Main Event und an die Spitze der ECW bookte. Doch er war nur der Tischler, der die Tür zimmerte, mit der die ECW sich öffnete und die konstanteste Show im Titanland wurde. Christian, das war schließlich der Mann, der die Tür eintrat und damit ein Schließen unmöglich machte. Die schockierende Rückkehr Anfang des Jahres.

Schockierend, nicht weil sie nicht zu erwarten war. Schockierend, weil sie halt eben so unspektakulär scheinend bei einer einfachen wöchentlichen Ausgabe der C-Show von Statten ging. Auweia, war da das Gemecker wieder groß. Doch was hat es uns gebracht? Eine neue ECW. Tommy Dreamer wurde ECW Champion und fand sich auf PPV Cards wieder. Sheamus wurde vorbereitet um WWE Champion zu werden. Paul Burchill und The Hurricane lieferten sich eine tolle Fehde. William Regal mauserte sich zum Top Draw und fast schon abgeschriebene Gesellen wie Goldust, Ezekiel Jackson und Zack Ryder erlebten einen zweiten, teilweise sogar gefühlt neunten Frühling. Also wirklich – ich meine, Zack Ryder? Der Typ, der in seiner Belanglosigkeit im Team mit Curt Hawkins nur durch seine eigene Vergangenheit als Teil der Major Brothers überboten werden konnte? Der Typ ist heute fester Bestandteil von ECW on SyFy, bestritt Main Events und Titelkämpfe, die qualitativ weit über das hinaus gehen, was die Topverdiener in den Hauptshows Woche für Woche auf’s Parkett legen. Ausgezeichnetes Wrestling, verpackt in einem Rahmen aus interessant erzählter Rivalität und einer engen Rangliste machten ECW 2009 zu dem Top-Produkt, dass es heute ist. Als wäre das nicht schon genug, schafft man es nebenbei auch noch, einen Star nah dem anderen aufzubauen. Punk, Kingston, Sheamus – die Beispiele der Vergangenheit. Hat dabei irgendjemand Zweifel daran, dass Yoshi Tatsu, Trent Barreta, Vance Archer oder Caylen Croft mal Titelgold in den Hauptbrands halten werden? Eben. ECW wurde zu einer neuen Marke, und zwar einer Marke die in sich für eine vollständig neu definierte Qualität steht. Da bleibt wirklich nur inständig zu hoffen, dass sich die Gerüchte um die Schließung des Brands nicht bewahrheiten.


Immer mitten in die Fresse rein…

Denn neben der Talentschmiede und der toll erzählten Geschichten ginge nämlich in erster Linie eines verloren: Eine Show mit Wrestling-Garantie. Denken wir über die besten Matches des Jahres nach, dann ist es fast schon erschreckend, wie oft hier die Kämpfe von ECW erscheinen – und speziell die Fähigkeiten eines Mannes so arg betonen, dass sein World Title Gewinn in 2010 ein so festgemeißelter Selbstgänger sein sollte… Extreme Rules Match: Tommy Dreamer vs. Christian. ECW Title Matches: Christian gegen Yoshi Tatsu oder Zack Ryder. Christian gegen Chris Jericho, Christian gegen Shelton Benjamin. Aber natürlich auch Hurricane gegen Burchill oder Shelton Benjamin gegen Yoshi Tatsu, sowie die zahlreichen toll gebookten Tag Team Matches. Doch auch außerhalb des Extremen gab es durchaus kleine Perlen, die erwähnenswert sind. Fast in Vergessenheit geraten ist das Last Man Standing Match zwischen Montel Vontavious Porter und The Big Show, das nicht nur das Ende der langen Niederlagenserie für MVP bedeutete, sondern obendrein auch der Startschuss für seinen Faceturn war. Shane McMahon zeigte bei No Way Out mal wieder allen Non-Wrestlern, die in die Wrestling-Ringe dieser Welt steigen, den Mittelfinder. Eben jenen Finger bekamen in der ersten Jahreshälfte zudem alle sogenannten Legenden gezeigt, als Ricky Steamboat mit Chris Jericho in den Ring stieg und speziell letztgenannter übertrumpfte sowieso alles und jeden, egal wer neben ihm im Seilgeviert verweilte. Die Kämpfe um den Intercontinental Title, erst Jericho gegen Mysterio, dann Rey gegen Dolph Ziggler und schließlich Ziggler gegen John Morrison standen 2009 für höchste Qualität.

Natürlich kommt man bei all der Lobhudelei für die Midcard-Kämpfe dieser Welt aber natürlich an dem unbestrittenen Match des Jahres 2009 nicht vorbei. Dem vielleicht letzten Kampf seiner Art, sofern die Annahme richtig ist, dass Bret Hart nicht mehr in den Ring steigen wird. Dieser Art Matches, die man der Welt noch schuldig ist, die keinen Aufbau benötigen, die sich selbst erklären, begründen und rechtfertigen. WrestleMania 25 – Shawn Michaels gegen den Undertaker. Oh my F*cking Gott – John Cena gehört sowas von die Zunge dafür abgeschnitten, dass er im Jahr des Aufeinandertreffens dieser beiden Legenden das Wort „epic“ in den Mund nahm, besonders wenn er gerade von einem seiner Kämpfe spricht. Er bewies damit eine Selbsteinschätzung, die kaum besser ist als die eines Meerschweinchens, das einen Wolf zum Armdrücken herausfordert. Über Michaels-Undertaker ist in diesem Jahr eigentlich alles gesagt worden und es war eben jene epische Schlacht, die seine Ansetzung versprach. Nicht mehr, nicht weniger. Will ich das 2010 nochmal sehen? Die Vernunft sagt „Nein“, ebenso wie es hätte keine Matrix-Fortsetzungen geben dürfen. Tief im Innern geht einem aber einer bei dem Gedanken ab, dass wir ein solches Match in so naher Zukunft noch einmal erleben könnten.


Headlines.

Die Kategorien dieses Jahresrückblicks waren noch nie festgeschrieben und kommen in der Regel wie sie fallen. Und so kann der geschriebene Text niemals vollumfänglich das abdecken, was das Jahr in Gänze prägte. Daher wie immer die 20 unsortierten, aber interessanten Headlines, die 2009 im WWE Universum prägten:

- Mike Knox trat bei einem PPV um einen World Title an.
- WWE entließ Colt Cabana, weil man keine Ideen für ihn hatte.
- WWE holte Chris Masters zurück, obwohl man keine Ideen für ihn hatte.
- Donald Trump kaufte RAW. Vince sah ein, dass das eine dumme Idee war.
- Der Undertaker bestritt zwei Pay-Per-View-Opener.
- Mit Brian Kendrick, Umaga und Mr. Kennedy entließ WWE drei ehemalige (mehr oder weniger) Main Eventer.
- Niemand erinnert sich mehr an Ricky Ortiz und Tyler Reks.
- 2009 veranstaltete WWE sein zweites Hog Pen Match.
- Teddy Long durchlebt die längste Probezeit in der Geschichte der modernen Gesellschaft.
- Bei RAW führte man das Konzept der Guest Hosts ein. Jesse Ventura stahl in dieser Rolle allen die Show.
- Randy Orton gewann den Royal Rumble – verlor jedoch seinen Titelkampf bei WrestleMania.
- Festus heißt jetzt Luke Gallows, Jesse Slam Master J. Die Halbwertzeit des letztgenannten erscheint gelinde gesagt, „kürzer“.
- Todd Grisham und Matt Striker hypten das Christian-Comeback mit dem Ausspruch „Oh. It’s Christian.“ bis ins Unermessliche.
- The Miz bestritt ein Singles Match gegen John Cena als Co-Main-Event bei einem PPV.
- 2009 verstarben Umaga, Captain Lou Albano, Test und Steve Doll.
- Ein Pay-Per-View wurde von einem Kampf um die WWE Tag Team Titles geheadlined.
- Rey Mysterios Maske stand auf dem Spiel – er siegte und behielt sie.
- WWE nannte zahlreiche PPV’s um und belegte die meisten mit besonderen Stipulations.
- 2009 fand kein King of the Ring Turnier statt.
- CM Punk gewann zwei World Titles. Einen, ohne einen Koffer einzulösen.


Am Ende bleibt das Fragezeichen…

Egal welche Frage man auch stellt. War 2009 ein gutes Jahr? Für Smackdown und ECW schon. Für Chavo Guerrero eher nicht. Das größte Fragezeichen, was ich allerdings sehe ist das bezüglich der Zukunft. Änderungen bei Smackdown kündigen sich an, gerüchteweise soll der ECW Brand ganz eingestampft werden. Bret Hart tritt in weniger als einer Woche in einem WWE Ring auf und der Royal Rumble steht vor der Tür – bisher gibt es aber keinerlei konkrete Anzeichen auf das, was bei WrestleMania passieren könnte. DX gegen Dynasty? Taker gegen Michaels 2? Cena gegen Batista 2? Punk gegen Hardy? Und was ist eigentlich mit Edge? Alles scheint möglich und die Perspektive ist so nebelig wie selten zuvor. Aber der Blick zurück zeigt, dass man auch 2009 trotz einer großen Kiste voller Fehler (eine wirklich große Kiste) auch viel richtig gemacht hat. Ein neues Jahrzehnt beginnt und in zehn Jahren werde ich vermutlich wieder schreiben, dass alles gar nicht so schlimm ist. Schließlich teamten Ende 2009 Shawn Michaels und Triple H mit einem Zwerg und nahmen an Gerichtsverhandlungen im Hobbitreich unter dem Ring teil. Der Heartbreak Kid superkickte ein kleines Mädchen und The Great Khali knutschte mit Mae Young. World Wrestling Entertainment wird auch weiterhin immer dafür sorgen, dass wir etwas zu meckern haben und uns die „guten alten Zeiten“ zurückwünschen. Doch ebenso wird uns WWE auch weiterhin ein Produkt servieren, das in der Zukunft zum Bestandteil dieser guten alten Zeit werden wird. Und mal ehrlich, genau deshalb sind wir Fan, oder?

2009 war ein turbulentes Jahr – nicht nur bei WWE, sondern auch in unser aller Leben. Wieder einmal schließen wir in wenigen Tagen ein Kapitel, lassen Menschen, Szenen und Momente hinter uns, lassen sie Erinnerungen werden. Und andere Menschen, Szenen und Momente werden von Hoffnungen und Träumen zu Realität, denn auf ein altes Jahr folgt stets ein Neues. 2010 – rutscht gut rein und nur die besten Wünsche! Danke für’s Lesen meiner Beiträge und das zahlreiche so motivierende Feedback. Auf das wir uns in 365 Tagen hier wiederlesen. Und… wie immer, neben all den Neujahrswünschen natürlich auch ganz klassisch: Habt eine gute Zeit!